S.M.S. Albatross (1871), Kanonenboot der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Albatross (1871) – Angaben
Name: | Albatross (Albatros) |
Namensherkunft: | Albatros, Meeresvogel |
Stapellauf: | 11.03.1871 in Danzig (Kaiserliche Werft Danzig) |
Schiffsklasse: | Kanonenboot der Albatross-Klasse |
Schwesterschiffe: | S.M.S. Albatross (1871), S.M.S. Nautilus (1871) |
Besatzung: | ca. 95 Mann |
Maße: | Länge 51 m, Breite 8 m, Tiefgang 3,20 m |
Wasserverdrängung: | 716 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 11 kn |
Maschinenleistung: | 500 PS |
Bewaffnung: | 4 Kanonen Kaliber 12 cm |
Ende: | 1899 abgewrackt |
S.M.S. Albatross (1871) – Geschichte
Nach Probefahrten und Umbauten wurde S.M.S. Albatross 1872 dem „Fliegenden Geschwader“ zugeteilt. Dieses hatte die Aufgabe deutsche Wirtschaftsinteressen in Südamerika und Westindien (Karibik) zu schützen. Dabei lief es Häfen in Venezuela, Kolumbien, Haiti und Jamaica an. Im März 1873 trat das Schiff die Heimreise an.
Im Sommer 1873 begleitete das Kanonenboot den Kronprinzen Friedrich (1888 für 99 Tage als Kaiser Friedrich III.) und seine Gattin (1888 als Kaiserin Victoria), auf einer Reise nach Großbritannien.
1874 und 1875 kreuzten S.M.S. Nautilus und S.M.S. Albatross vor der spanischen Küste, da während des Bürgerkrieges ein deutscher Reporter ermordet worden war. Dabei kam es am 5. September 1874 zu einem Zwischenfall, als die beiden Schiffe bei Guetaria aus Stellungen der Aufständischen beschossen wurden. Die beiden deutschen Kriegsschiffe erwiderten daraufhin das Feuer, worauf sich die Truppen fluchtartig zurückzogen. Am 12. Dezember 1874 kommt es zu einem weiteren Zwischenfall, als Aufständische an der spanischen Nordküste den deutschen Handelssegler „Gustav“ beschießen. Die Besatzung muss das Schiff verlassen und wird ausgeplündert. S.M.S. Augusta, S.M.S. Albatross und S.M.S. Nautilus gehen daraufhin nach Santander bis die spanische Regierung Schadenersatz leistet.
1877 brach S.M.S. Albatross nach Ostasien auf und erreichte im März 1878 Schanghai. Im November erreichte das Schiff die Hawai-Inseln und wurde vom dortigen König besucht. Am 15. Januar 1878 kam es in Apia auf Samoa an. Hier schloss man am 24. Januar des Jahres einen Handels- und Freundschaftsvertrag ab. Im November und Dezember des Jahres besuchte S.M.S. Albatross die Weltausstellung in Sydney/Australien und nahm an einer Regatta teil. 1880 erreicht das Schiff Kiel und wurde zur Grundreparatur außer Dienst gestellt.
1882 begab sich S.M.S. Albatross erneut auf Südamerikareise und besuchte dort verschiedene Hafenstädte. Wegen Unruhen auf Samoa wurde das Kanonenboot 1884 nach Apia beordert, um dort die deutschen Bewohner zu schützen. 1887 trat man die Heimreise an, besuchte dabei Kamerun und erreichte am 3. April 1888 Wilhelmshaven. Ende 1888 wurde S.M.S. Albatross als Vermessungsschiff eingesetzt, aber schon 1899 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und später abgewrackt.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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