Fröhliche Ostern

Osterfest

Ostern ist das Fest der Auferstehung Jesu

Fröhliche Ostern!
Fröhliche Ostern!

Ostern (Osterfest)

Ostern (Osterfest) ist das Fest der Auferstehung Jesu und hat seinen Namen von der germanischen Frühlingsgöttin Ostara. Von Ostara (Eostre) soll der Name des April (eosturmonath) hergeleitet sein. Man erklärt sie als die Göttin der im Frühjahr wiederkehrenden Sonne. Die berühmten Osterhasen wurden als Begleiter der Frühlingsgöttin Ostara gesehen. Mit dem Kultus, der ihr vor Einführung des Christentums gewidmet wurde, hängen die Namen der Osterwälder, Osterberge und die Gebräuche des Osterfeuers, der Ostereier etc. zusammen.

Fröhliche Ostern
Fröhliche Ostern

Der Ursprung des Festes dagegen ist das jüdische Passah. Passah (pesach) aus dem Hebräischen bedeutet „Vorübergehen“. Es ist ein Hauptfest der Juden, zur Erinnerung an die Verschonung vor dem verderbenden Engel (Würgengel), (siehe Bibel: 2 Mos. 12,23) und an den Auszug aus Ägypten. Es wird am 14. Nisan, d.h. am ersten Vollmond des Frühlings gefeiert durch ein abendliches Familienmahl, bestehend aus einem im Tempel geschlachteten Lamm, ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern, seit Beendigung des Opferdienstes nur aus den beiden letzteren. Das Passah ist zugleich der Beginn des siebentägigen Festes der süßen Brote; ursprünglich wohl ein Fest zur Darbringung der Frühjahrserstgeburten und Erstlingsfrüchte.

Gesegnete Ostern
Gesegnete Ostern

Die kleinasiatischen Gemeinden hielten sich an den 14. Nisan des jüdischen Kalenders, während die römische und andere an sie sich anschließende Gemeinden davon ausgingen, dass vor allem die Jahresfeier der Auferstehung an dem unbeweglichen Sonntag nach dem Frühlingsvollmond begangen werde, wobei sie zur Erinnerung an das Leiden und den Tod Jesu den vorhergehenden Freitag ausersahen. Seit Mitte des 2. Jahrhunderts wurde diese Verschiedenheit der Feier Gegenstand des Streites (Passahstreit) zwischen den verschiedenen Kirchen und das Nicänische Konzil (325) entschied sich im wesentlichen für die römische Sitte, indem es die Feier des seitdem vorzugsweise der Auferstehung geltenden Osterfestes auf den Sonntag nach dem 14. Nisan (Frühlingsvollmond) festsetzte. Die Anhänger der abweichenden Osterfeier bezeichnete man mit dem Ketzernamen „Quartodezimaner“.

Gesegnete Ostern
Gesegnete Ostern

Auch gegenwärtig wird das Osterfest noch am Sonntag nach Frühlingsvollmond oder, wenn dieser selbst auf einen Sonntag fällt, am nächstfolgenden gefeiert. Der Frühlingsvollmond (die Ostergrenze, terminus paschalis) ist aber der, welcher entweder auf oder zunächst nach dem wegen dieser Osterberechnung auf den 21. März festgelegten Frühlingsanfang fällt. Die sogenannte Gaußsche Formel bietet eine leichte Methode, den jedesmaligen Ostertermin aus der Jahreszahl zu berechnen. Das jüdische Osterfest (Passah) fällt gewöhnlich in die Karwoche, jedoch nie vor den 26. März und nie hinter den 25. April gregorianischen Stils, während das christliche Osterfest zwischen 22. März und 25. April fallen muss.

Fröhliche Ostern (1911)
Fröhliche Ostern (1911)

Der Feier des Auferstehungsfestes ging schon früh ein vorbereitendes Fasten voran. Das Fest selbst galt als die beliebteste Taufzeit, auch nahm die Kirche an ihm die reuigen Gefallenen (Lapsi) wieder auf. Die Bedeutung des Festes sowie der Umstand, dass nach ihm alle übrigen „beweglichen“ Feste des Sommers berechnet wurden bewirkte, dass man an vielen Orten mit dem Osterfest das Jahr begann. Ihm unmittelbar voraus ging die mit dem Palmsonntag beginnende Karwoche, mit dem Gründonnerstag und dem Karfreitag, dem sogenannten Leidensostern (pascha staurosimon), das die griechische Kirche vom Auferstehungsostern (pascha anastasimon) unterschied. Der Ostersonnabend war in der alten Kirche ein allgemeiner, zur Vorbereitung auf die Taufe bestimmter Fasttag, an dessen Abend sich die Gemeinde zu einem feierlichen, bis zum Ostermorgen dauernden Nachtgottesdienst (Ostervigilie) versammelte.

Fröhliche Ostern
Fröhliche Ostern

In Rom zeichnet sich jetzt der Ostersonnabend durch die Taufe und Konfirmation der Neubekehrten im Lateran und durch die große Messe in der Sixtinischen Kapelle aus. In der päpstlichen Kapelle werden das Feuer und die Osterkerze (cereus paschalis) geweiht; alle Familien lassen das Ostermahl segnen, das in einer Eiersuppe, einem Fladen und einem gerösteten Zicklein besteht; in der ganzen römischen Kirche werden die Ampeln in den Gotteshäusern mit frischem Öl versehen, alle Kerzen ausgelöscht und frisch angezündet (Lichtersabbat). Die Glocken schweigen vom Karfreitag bis zum Ostersonntagmorgen.

Fröhliche Ostern
Fröhliche Ostern

Der Ostersonntag wurde schon in der alten Kirche als erstes Freudenfest begangen. Die Christen empfingen sich früh morgens mit dem Osterkuß und dem Zuruf: „Er ist auferstanden„, worauf der Begrüßte antwortete: „Er ist wahrhaftig auferstanden„. Ähnliches existiert heute fast nur noch in der griechischen Kirche. Eine mittelalterliche Sitte war das sogenannte Ostergelächter (risus paschalis). Der Osterfestkreis reicht von Aschermittwoch bis Sonntag nach Ostern; die österliche oder Beichtzeit, in welcher Beichte und Kommunion für jeden Katholiken kirchliche Pflicht ist, umfasst die Karwoche von Palmsonntag bis zum Osterabend oder Großen Sabbat und die Osteroktave bis zum weißen Sonntag.

Herzliche Ostergrüße (1915)
Herzliche Ostergrüße (1915)

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Quellenhinweise:

  • „Meyers Konversations-Lexikon“ 5. Auflage in 17 Bänden 1893 – 1897
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1906 – 1908
  • „Meyers Kleines Konversations-Lexikon“, 7. Auflage in 6 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1908
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