S.M.S. Taku

S.M.S. Taku (1898)

S.M.S. Taku (1898), chinesischer Zerstörer, Torpedoboot der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Taku

S.M.S. Taku (1898) – Angaben

Name:Hai-Jing, Taku
Namensherkunft:eroberte Festung Taku am Peiho in China
Stapellauf:1898 in Elbing (Schichau)
Schiffstyp:Chinesischer Zerstörer, ab 1900 Torpedoboot
Besatzung:ca. 50 Mann
Maße:Länge 59 m, Breite 6,4 m, Tiefgang 2,5 m
Gewicht:284 Tonnen
Maximale Geschwindigkeit:27 kn
Bewaffnung:6 Schnellfeuerkanonen Kaliber 4,7 cm, 2 Torpedorohre, ab 1902 2 TK 5 cm, 2 TR 45 cm
Ende:1914 in Tsingtau selbst versenkt

S.M.S. Taku (1898) – Geschichte

Während des Boxeraufstandes (Der Krieg in China 1900/01) entsandten 8 Länder Kriegsschiffe und Truppen, um ihre eingeschlossenen diplomatischen Vertretungen in Peking zu befreien. Der geplante Marsch auf die chinesische Hauptstadt erforderte jedoch zunächst die Eroberung der Taku-Forts an der Mündung des Flusses Peiho.

Karte vom KriegsschKarte vom Kriegsschauplatz bei Paotingfuauplatz bei Paotingfu
Karte vom Kriegsschauplatz bei Paotingfu

Am 17. Juni 1900, um 0.50 Uhr, begannen die von chinesischen Regierungstruppen besetzten Forts mit dem Beschuss der alliierten Kanonenboote: der britischen „Algerine“, der deutschen „Iltis„, der französischen „Lion“, der russischen „Bobr“, der „Korejez“ und der „Giljak“.

Das Bombardement der Takuforts durch die im Peihofluss liegenden Kanonenboote der Mächte.
Das Bombardement der Takuforts durch die im Peihofluss liegenden Kanonenboote der Mächte.

Zu dieser Zeit lagen auf der Taku-Werft am Peiho-Fluss vier chinesische Zerstörer, die zwei Jahre zuvor auf der deutschen Werft „Schichau“ in Elbing gebaut worden waren. Der britische Kommandant sah in den chinesischen Kriegsschiffen eine erhebliche Bedrohung für seine langsameren Schiffe und befahl daher deren Übernahme. Die Chinesen leisteten kaum Widerstand, flohen und überließen die Schiffe den Briten. Die 4 eroberten Schiffe wurden unter den internationalen Streitkräften verteilt und erhielten alle den Namen der eroberten Festung „Taku“.

Von der Erstürmung der Takuforts: Chinesische Schnellladekanonen auf der von den Deutschen besetzten Strandbatterie.
Von der Erstürmung der Takuforts: Chinesische Schnellladekanonen auf der von den Deutschen besetzten Strandbatterie.

Das nun deutsche Schiff lief als chinesischer Zerstörer „Hai-Jing“ im Jahr 1898 in Elbing 1898 vom Stapel. Am 6. Dezember 1900 erhielt es den Namen „Taku“ und wurde auf der Werft in Kiautschou für die Bedürfnisse der Kaiserlichen Marine hergerichtet. S.M.S. Taku wurde am 14. Juli 1902 in Dienst gestellt und im Rahmen des deutschen Kreuzergeschwaders in chinesischen Gewässern und Flüssen eingesetzt.

S.M.S. Taku gestrandet.

Durch eine Grundberührung mit dem Hufeisen-Riff vor Kiautschou wurde das Torpedoboot so schwer beschädigt, dass es am 30. Dezember 1913 außer Dienst gestellt werden musste. Da eine Reparatur Vorort nicht mehr möglich war, wurde S.M.S. Taku am 13. Juni 1914 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Nach dem Überfall der Japaner und Briten auf das deutsche Schutzgebiet Kiautschou, wurde das Boot am 28. September 1914 im Hafen von Tsingtau versenkt.

Kiautschou-Bucht mit Tsingtau Karte 1900 (Meyers Konversations-Lexikon 6. Auflage)
Kiautschou-Bucht mit Tsingtau Karte 1900 (Meyers Konversations-Lexikon 6. Auflage)

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
Kaiserliche Marine

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