Szatmár im Königreich Ungarn, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Szatmár 26.881 Einwohner (1901), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie

Szatmár (Sathmar, Satu Mare) im Königreich Ungarn
Szatmár (seit der 1715 erfolgten Vereinigung der Städte Szatmár und Németi auch Szatmár-Németi oder Deutsch-Szatmár) ist eine königliche Freistadt und Munizipium mit geordnetem Magistrat im gleichnamigen ungarischen Komitat.

Szatmár liegt an der Szamos und ist Knotenpunkt der Bahnlinien Debreczin-Királyháza, Szatmár-Felsöbánya, Szatmár-Fehér-Gyarmat, Szatmár-Károlyi-Erdöd und Szatmár-Bikszád.

Die Stadt Szatmár ist Sitz eines römisch-katholischen Bischofs und Domkapitels, eines Gerichtshofs und einer Finanzdirektion, hat eine schöne Kathedrale, 3 Klöster, neues Justizgebäude, ein katholisches und ein reformiertes Gymnasium, ein Museum mit Bibliothek des Kölcsey-Vereins (1905), eine Lehrer- und eine Lehrerinnenpräparandie, eine theologische Diözesanlehranstalt und ein Seminar.

Im Jahr 1901 leben in Szatmár 26.881 magyarische (reformierte, römisch-katholische und israelit.) Einwohner, die Schuhfabrikation, Handel und auf dem benachbarten Szatmár-Hegy (einer städtischen Ansiedelung mit 2000 reformierten Einwohnern) auch Weinbau betreiben. Szatmár hat mehrere Dampfmühlen, ein staatliches Tabakmagazin, ein Theater und am Deákplatz ein Monument des ungarischen Dichters Kölcsey und L. Kossuths, ferner elektrische Beleuchtung.

Szatmár-Németi wurde von Deutschen um 1000 gegründet. Nach 1526 spielte die 1711 zerstörte Burg Szatmár als Grenzfestung Ungarns und Siebenbürgens eine wichtige Rolle. Hier wurde am 1. Mai 1711 ein Friede zwischen König Joseph I. und Rákóczis Feldherrn Alex. v. Károlyi geschlossen.
Satu Mare, deutsch Sathmar, ungarisch Szatmár, ist heute eine Stadt in Rumänien, Kreis Satu Mare, mit rund 103.000 Einwohnern (2011).

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Quellenhinweise:
- „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
- „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
- „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
- „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915

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