Fribourg, L'Hotel de Ville et le Tilleul de Morat

Freiburg

Der Kanton Freiburg (Fribourg) in einer Darstellung um 1900, Geschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Hauptort Freiburg (Fribourg)

Fribourg, Vue générale
Fribourg, Vue générale

Kanton Freiburg

Kanton Freiburg, Karte 1914
Kanton Freiburg, Karte 1914

Freiburg ist ein Kanton der westlichen Schweiz, gegen Norden und Osten vom Kanton Bern, gegen Süden und Südwesten vom Kanton Waadt und gegen Nordwesten vom Neuenburger See begrenzt, umfasst ein Areal von 1675 km². Der größere nordwestliche Teil bis zur Linie Châtel St. Denis-Gibloux (1212 m) gehört zu dem aus miocänen Sandsteinen, Mergeln, Konglomeraten und Gletscherschutt aufgebauten Hügelland von 600–900 m, dann folgen die schieferigen Voralpen (les Alpenes 1416 m, Berra 1724 m) um Bulle, hierauf im Südosten die kalkigen Freiburger Alpen des Greyerzer Landes mit dem Moléson (2005 m). Fast das ganze Land wird vom System der Saane  entwässert, zum kleineren Teil von der Veveyse und Broye.

Fribourg, Grand pont suspendu
Fribourg, Grand pont suspendu

Stadt Freiburg

(Freiburg im Üchtland)

Freiburg - Fribourg Stadtplan 1910 (Wagner & Debes Leipzig)
Freiburg – Fribourg Stadtplan 1910 (Wagner & Debes Leipzig)

Die Stadt Freiburg (Freiburg im Üchtland) ist die Hauptstadt des Kantons Freiburg, liegt, von Mauern und Türmen malerisch umschlossen, innerhalb einer Halbinsel der tief eingeschnittenen Saane und ist Knotenpunkt der Eisenbahnlinien Bern-Lausanne, Freiburg-Yverdon und Freiburg-Murten. Über dem untern, ärmeren, meist von Deutschen bewohnten Teil in 548 m Höhe erheben sich stufenweise auf dem linken Steilufer die mittlere und obere französische Stadt bis 631 m, durch enge Gassen, Treppen und eine Drahtseilbahn verbunden, bis zum Bahnhof u. den neuen Stadtvierteln. Saane u. Gotteronschlucht werden von 2 Drahtseilbrücken überspannt, wovon die tiefere, 1830–34 errichtete 265 m lang und 51 m hoch, die höhere 180 m lang und 75 m hoch ist. Die Stadt, mit zahlreichen Klöstern und Kirchen, wird überragt von der gotischen St. Nikolauskirche (unvollendeter Turm 76 m) mit einer 1834 von Moser vollendeten berühmten Orgel. Andere Sehenswürdigkeiten sind das Rathaus (16. Jahrhundert), das neue Postgebäude, mehrere Patrizierhäuser, die 1841 gepflanzte Murtener Linde, Denkmäler des Jesuiten Peter Canisius und des Pädagogen Pater Girard († 1850), in der Umgebung der Bahnviadukt von Grandfey und die in Felsen gehauene Einsiedelei Ste.–Madeleine. Im Jahr 1900 leben hier 15.739 Einwohner, wovon 86 % katholisch sind und 61 % französisch reden. Sie ist der Sitz der Kantonsbehörden, des Gymnasiums und der Industrieschule (St.-Michael), der Universität mit katholisch-theologischer, philosophischer, juristischer und naturwissenschaftlicher Fakultät (letztere in der Vorstadt Perolles) mit im Jahr 1901 = 345 Studierenden.

Neben der Stadt Freiburg im Üchtland existieren in Deutschland u.a.:

  • Freiburg im Breisgau mit 76.285 Einwohnern,
  • Freiburg in Schlesien mit 9917 Einwohnern,
  • Freyburg an der Unstrut mit 3296 Einwohnern
  • Freiburg an der Elbe mit 2237 Einwohnern. (Einwohnerzahlen um das Jahr 1900)

Aufnahme in die Schweizer Eidgenossenschaft:

Im Jahr 1481 trat Freiburg (Fribourg) als 9. Kanton der Eidgenossenschaft bei.

Schweizer Kantone, Karte 1914
Schweizer Kantone, Karte 1914

Größe:

Angaben 1880: 1669,0 km²

Bevölkerungsdichte:

69,27 Einwohner/km² (Angaben 1879)

Einwohner:

  • 1879: 115.625
  • 1880: 115.429
  • 1900: 128.209
Fribourg, La Cathédrale
Fribourg, La Cathédrale

Gewässer:

Neuenburger See, Murtensee, Schliffenensee, Lac de la Gruyère

Sprachen:

Von den im Jahr 1900 = 128.209 Einwohner sprechen:

  • 68,2 % französisch
  • 30,2 % deutsch
  •  0,1 % Italienisch und Rätoromanisch

Religionen:

Der Kanton Freiburg (Fribourg) ist ein überwiegend römisch-katholischer Kanton.

  • 15,2  % protestantisch
  • 84,8  % römisch-katholisch
Fribourg, Grand rue et Cathedrale
Fribourg, Grand rue et Cathedrale

Wirtschaft:

1471,5 km² = 87,87 % der Gesamtfläche sind produktiv (Wald 309,1 qkm, Alpenweiden 341 km², beide vorherrschend im Südosten; Äcker, Gärten und Wiesen 819 km² im Flachland, Rebland 2,1 km² im See- und Broyebezirk). In diesen genannten Gegenden wurden 1900 auf 1,81 km² 3870 metrische Zentner. Tabak gewonnen (1890: 3,41 km²). Mehr als die Hälfte beschäftigt sich mit Gewinnung der Naturprodukte. Der Feldbau liefert fast genug Getreide (Weizen, Roggen) nebst Obst, Gemüse, Zuckerrüben. Viehzucht und Milchwirtschaft nehmen die erste Stelle ein; man zählte 1901: 9276 Pferde, 90.672 Stück Hornvieh (wovon 23,4 % schwarzfleckige Rasse, 67,8 % rotfleckige), 10.104 Schafe, 18.034 Ziegen und 46.140 Schweine. Große Viehmärkte sind in Freiburg und Bulle; hier ist der Hauptstapelplatz der Käse (1901: 4,8 Millionen Franken). Kondensierte Milch wird fabriziert in Düdingen, Epagny (Payerne und Vevey in der benachbarten Waadt); Ertrag der gesamten Milchwirtschaft 1901: 11,44 Millionen Franken. Etwas Strohflechterei wird in Greyerz betrieben. 1901 waren 78 Etablissements mit 2682 Arbeitern dem Fabrikgesetz unterworfen, unterstützt von zahlreichen Elektrizitätswerken. Semsales hat eine Glashütte, der Broye- und Seebezirk etwas Uhrenindustrie; es bestehen über 30 Gerbereien. Der Handel bezieht sich hauptsächlich auf Vieh, Käse, Milch, Holz.

Fribourg, Les Ponts Suspendus
Fribourg, Les Ponts Suspendus

Politische Verwaltung und Einteilung:

Zufolge der Verfassung vom 7. Mai 1857 bildet der Kanton Freiburg einen repräsentativdemokratischen Freistaat. Aktivbürger, d. h. stimmfähig in politischen und Wahlversammlungen, sind alle im Kanton wohnenden Kantons- und Schweizer Bürger, sofern sie das 20. Lebensjahr zurückgelegt haben und im Vollgenuss ihrer bürgerlichen und politischen Rechte stehen. Die Wahlversammlungen wählen die zuständigen Mitglieder des Großen Rats und des Nationalrats etc. Wahlfähig wird der stimmfähige Kantonsbürger nach vollendetem 25. Lebensjahr. Die Legislative übt der Grand Conseil (Große Rat), dessen Mitglieder, je 1 auf 1200 Seelen, auf 5 Jahre gewählt werden. Der Große Rat versammelt sich zweimal jährlich; er beschließt die Gesetze, bestimmt den Haushalt, wählt die Abgeordneten in den eidgenössischen Ständerat, übt das Begnadigungsrecht etc. Die Exekutive besitzt ein Conseil d’Etat (Staatsrat) von 7 Mitgliedern, die vom Großen Rat auf 5 Jahre gewählt werden. Im Bezirk wird der Staatsrat durch den Préfet (Statthalter) repräsentiert. Die Rechtspflege übt in oberster Instanz ein Tribunal cantonal (Kantonsgericht) von 7 Mitgliedern, vom Großen Rat auf je 8 Jahre ernannt, in den Bezirken ein Tribunal d’arrondissement (Bezirksgericht), dessen Mitglieder gemeinschaftlich vom Kantonsgericht und Staatsrat gewählt werden, und in unterster Instanz eine Justice de paix (Friedensgericht). Für peinliche Sachen etc. bestehen 3 Schwurgerichte. Die Gemeinden sind innerhalb gewisser Schranken autonom. Ihre Verwaltung ist einem Conseil communal (Gemeinderat) übergeben, an dessen Spitze der Syndic (Ammann) steht. Amtliche Erlasse erfolgen in zwei Sprachen; der französische gilt als Urtext. Für die Volksbildung sorgen die Primärschulen (7.- 15. Jahr), 7 Sekundärschulen, 11 namentlich der Landwirtschaft dienende Bezirksschulen, ein Lehrerseminar in Hauterive und 4 private Lehrerbildungsanstalten. In der Stadt Freiburg besteht eine Universität. Finanzen: Die Aktiva betrugen 1900 = 55,2 Millionen Franken, die Passiva 50,56 Millionen Franken; Einnahmen (1902) 3,905 Millionen Franken, Ausgaben 3,791 Millionen Franken. Hauptstadt ist Freiburg.

Fribourg, Quartier de I'Auge
Fribourg, Quartier de I’Auge

Städte und Gemeinden:

Der Kanton Freiburg gliedert sich politisch in sieben Bezirke mit 281 Gemeinden:Größere geschlossene Orte sind: Freiburg, Murten, Stäffis, Romont, Bulle, Châtel St.-Denis. Einzelsiedlung ist sehr verbreitet.

Geschichte der Stadt und des Kantons Freiburg

Gleich den übrigen Gebieten der Westschweiz gehörte auch dasjenige des jetzigen Kantons Freiburg nacheinander zum römischen, burgundischen, fränkischen, neuburgundischen und schlussendlich zum Deutschen Reich. Herzog Berchtold IV. von Zähringen, Rektor von Burgund, legte im Üchtland (Land Ogo) an der Saane auf der deutsch-romanischen Sprachgrenze den Grundstein zur Stadt Freiburg, der er die Rechte des von Berchtold III. gegründeten Freiburg im Breisgau gewährte. Dieselbe war 1178 vollendet und blühte rasch auf; allein da sie nicht, wie die Schwesterstadt Bern, auf Reichs-, sondern auf zähringischem Allodialgrund lag, fiel sie nach dem Aussterben der Zähringer (1218) als Erbe an die Grafen von Kyburg, die ihr 1249 die älteste erhaltene „Handfeste“ erteilten. Die beiden Städte verbanden sich schon 1243 durch ein ewiges Bündnis; als jedoch Freiburg 1277 durch Kauf an Rudolf von Habsburg überging, trat zwischen ihnen eine Entfremdung ein. Wiederholt verband sich Freiburg mit dem burgundischen Adel gegen Bern und wurde von letzterem am Dornbühl 1298 und bei Laupen 1339 geschlagen.

Fribourg, Quartier de I'Auge et vieux remparts
Fribourg, Quartier de I’Auge et vieux remparts

Zusehends lockerte sich aber das Band, das die von bernischem und savoyischem Gebiet umgebene Stadt an Österreich knüpfte, und nachdem sie im alten Zürichkrieg von diesem den Angriffen Berns und Savoyens preisgegeben worden war (1448), übergab sie sich 1452 an die Herzoge von Savoyen. Als Verbündete Berns nahm Freiburg an den Burgunderkriegen Anteil und wurde 1477 aus der savoyischen Untertänigkeit entlassen, worauf es am 22. Dezember 1481 in die Eidgenossenschaft aufgenommen wurde. Gleich den übrigen Schweizer Städten hatte es sich ein Gebiet geschaffen, dessen Entstehung im einzelnen unbekannt ist. Der Reformation zeigte es sich feindselig, was es nicht verhinderte, 1536 bei der Eroberung der Waadt durch Bern Teile dieses Landes an sich zu reißen. 1555 gewann es durch den Bankrott des Grafen den größten Teil der Grafschaft Greyerz. Außerdem besaß es mit Bern gemeinschaftlich die Herrschaften Schwarzenburg, Murten, Granson, Orbe und Echallens. Der Bischof von Lausanne nahm infolge der Reformation der Waadt seinen Sitz in Freiburg.
1580 fanden die Jesuiten Aufnahme in der Stadt, die durch Pater Canisius ein Mittelpunkt der europäischen Gegenreformation wurde. Freiburg nahm auch teil am Borromeischen und spanischen Sonderbündnis der katholischen Orte (1586–87). Am frühesten von allen Schweizer Städten bildete sich in Freiburg ein geschlossenes Patriziat, indem der Große Rat 1627 alle damals nicht in seinem Schoß vertretenen Familien von der Regimentsfähigkeit ausschloss. Ein Aufstand des Landvolks unter dem Greyerzer Chenaux wurde mit Hilfe bernischer Truppen unterdrückt (Mai 1781) und Demonstrationen der Stadtbürgerschaft zugunsten der Rechtsgleichheit innerhalb der Stadtmauern mit Verbannung ihrer Urheber bestraft (Juli 1782).

Lac Noir (Fribourg) Schwarzsee (1038 m)
Lac Noir (Fribourg) Schwarzsee (1038 m)

Beim Einmarsch der Franzosen in die Schweiz 1798 ergab sich Freiburg ohne Widerstand, ohne dadurch seine Zeughäuser und Staatskassen vor Plünderung bewahren zu können. Die Mediationsakte von 1803 erhob es zu einem der sechs Direktorialkantone und gab ihm eine repräsentativ-demokratische Verfassung. Nach dem Einrücken der Verbündeten stellte jedoch im Januar 1814 der zur Mehrheit aus Patriziern bestehende Große Rat die alte Aristokratie wieder her mit der Modifikation, dass der Große Rat neben 108 Patriziern auch 36 Vertreter der nichtpatrizischen Bürgerschaft und der Landschaft zählen sollte. Anfänglich zeigte sich indes die neue Regierung dem geistigen Fortschritt geneigt und unterstützte den trefflichen Pater Girard in seinen Bestrebungen, das Schulwesen des Kantons zu heben. Allein 1818 berief der Große Rat mit 69 gegen 48 Stimmen die Jesuiten, die 1823 die Schließung der Schulen Girards durchsetzten und durch Gründung eines großen Kollegiums Freiburg zu einer Metropole des Ultramontanismus machten. 1830 ging vom protestantischen Murten das Verlangen nach einer Revision der Verfassung aus, und durch eine drohende Volksdemonstration eingeschüchtert, willigte das Patriziat in die Berufung eines Verfassungsrats, dessen Werk eine auf allgemeine Rechtsgleichheit gegründete Vertretung herstellte und am 24. Januar 1831 ohne Volksabstimmung in Kraft gesetzt wurde. Durch die Bewegung hatte eine gemäßigt-liberale Partei die Oberhand erhalten, die aber 1838 wieder von der Jesuitenpartei vom Ruder verdrängt wurde. Jetzt schloss sich Freiburg den übrigen ultramontanen Kantonen aufs engste an, und am 9. Juni 1846 beschloss der Große Rat nach erregten Verhandlungen, die zuerst die Existenz des Sonderbundes öffentlich in der Schweiz bekannt machten, den Beitritt zu diesem.

Lac Noir (Fribourg) Schwarzsee (1038 m)
Lac Noir (Fribourg) Schwarzsee (1038 m)

Ein Aufstand der liberalen Bezirke Murten, Estavayer und Bulle wurde mit Waffengewalt unterdrückt (6. Januar 1847). Im Sonderbundskrieg wurde das isolierte Freiburg von Dufour zuerst angegriffen und kapitulierte nach kurzem Gefecht schon am 14. November 1847. Nach dem Einzug der eidgenössischen Truppen setzte eine Versammlung im Theater eine provisorische Regierung ein, welche die Jesuiten vertrieb, ihre Güter einzog und von dem neuen, unter dem Eindruck des Krieges in freisinnigem Geist bestellten Großen Rat bestätigt wurde.
Um die Kriegskosten zu bestreiten, hob dieser die Klöster auf, belastete die Urheber des Sonderbundes mit einer Zwangsanleihe von 1.600.000 Franken und setzte ohne Volksabstimmung eine neue Verfassung in Kraft, die direkte Wahlen einführte, den Primärschulbesuch für obligatorisch und unentgeltlich erklärte, die Immunitäten der Geistlichkeit und (zuerst in der Schweiz) die Todesstrafe abschaffte. Durch ihre antiklerikale Tendenz geriet die neue Regierung in Konflikt mit dem Bischof Marilley, und die Ultramontanen versuchten sie am 24. Oktober 1848 durch einen Aufstand zu stürzen, worauf Truppen von Bern und Waadt den Kanton besetzten; Marilley wurde verhaftet, von den Diözesanständen (Freiburg, Genf, Bern, Neuenburg, Waadt) entsetzt und als Verbannter nach Frankreich gebracht. Inzwischen gründete der Große Rat aus dem konfiszierten Vermögen der Klöster eine Irrenanstalt, ein Greisenasyl, eine Rettungsanstalt, ein Arbeitshaus, ein Kantonspital. Dennoch vermochte sich das im Widerspruch mit der Volksmehrheit befindliche liberale Regiment nicht zu befestigen. Wohl wurden drei neue Putschversuche der Klerikalen (4. Oktober 1850, 22. März 1851 und 22. April 1853) vereitelt und mit Verbannung der Urheber bestraft; aber desto glücklicher waren jene in den Wahlen.

Fribourg, Viaduc de Grandfey
Fribourg, Viaduc de Grandfey

Schon 1854 gehörte den Ultramontanen die ganze Vertretung des Kantons im Nationalrat an, und Eisenbahninteressen veranlassten 1855 die Liberalen, zur Wahl zweier Führer derselben in den Staatsrat die Hand zu bieten. 1856 wurde dem Bischof Marilley die Rückkehr gestattet. Unmittelbar darauf erlangten die Ultramontanen bei der Erneuerung des Großen Rats einen vollständigen Sieg, und eine neue, am 24. Mai 1857 vom Volk angenommene Verfassung trug den Wünschen der Kirche Rechnung. Aus der Regierung wurden alle Liberalen entfernt, das Dekret über die Aufhebung der Klöster zurückgenommen und die Jugendbildung aufs neue in die Hände des Klerus gelegt. 1868 wurde die Todesstrafe wieder eingeführt. Die Bundesrevisionen von 1872 und 1874 verwarf der Kanton mit großer Mehrheit, ebenso mit wenigen Ausnahmen die seither zur Abstimmung gekommenen Bundesgesetze. Infolge der unbedingten klerikalen Parteiherrschaft petitionierte der protestantische Bezirk Murten bei der Bundesversammlung 1870 um Trennung von Freiburg und Anschluss an Bern, wurde jedoch abgewiesen. 1890 gründete der Kanton Freiburg eine vom Papst approbierte international-katholische Hochschule, an der die wichtigsten Lehrstühle den Dominikanern übertragen wurden. Freiburg ist der einzige Kanton der Schweiz, der noch eine rein repräsentative Verfassung hat, die 1874 und 1894 nur in unwesentlichen Punkten geändert wurde und weder Referendum noch Initiative kennt.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Ortslexikon der Schweiz“ von Henry Weber, Verlag von M. Kreutzmann, St. Gallen 1887
  • „Meyers Konversations-Lexikon“ in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1906
  • „Meyers kleines Konversations-Lexikon“ in 6 Bänden 1908
  • „Meyers Lexikon“ in 12 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig 1924
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