Städte im Großherzogtum Baden
Das Großherzogtum Baden ist nach der Bevölkerung der fünftgrößte, der Flächen nach der viertgrößte Bundesstaat des Deutschen Reichs. Baden liegt im volkreichsten und bestbebauten Teil von Süddeutschland, zwischen 7°31´ und 9°51´ östlicher Länge sowie zwischen 47°32´ und 49°47´ nördlicher Breite gelegen, grenzt im Norden an den bayrischen Regierungsbezirk Unterfranken und an Hessen (Provinz Starkenburg), im Westen, wo, wie größtenteils auch im Süden, der Rhein die Grenze bildet, an die bayrische Pfalz und das Elsaß, im Süden an die Schweizer Kantone Basel, Aargau, Zürich, Schaffhausen und Thurgau, im Osten an Württemberg und Hohenzollern grenzend, bildet nahezu ein geschlossenes Ganze. Bei einer Gesamtlänge der Grenzen von 1530 km beträgt die Rheingrenze 382 km. Die größte Breite hat Baden im Süden mit 139 km, dann verengert es sich zwischen Rastatt und Karlsruhe bis auf 18 km und erweitert sich darauf wieder gegen Norden bis zu 87 km. Die größte Länge von Südwest nach Nordost beträgt 235 km.
Unter Karl Friedrich (1728 – 1811) erlangte Baden seine heutige Größe, hauptsächlich durch Erwerbung eines Teils der Kurpfalz und des Breisgaus. Karl Friedrich nahm 1803 die Kurwürde, 1806 von Napoleon den großherzoglichen Titel an und trat dafür dem Rheinbund bei. Nach der Niederlage Napoleons bei Leipzig 1813, trat er aus dem Rheinbund aus und 1815 dem Deutschen Bund beitrat.
Er erließ die Verfassung vom 22. August 1818, welche den etwaigen Ansprüchen Bayerns gegenüber die Unteilbarkeit des Landes aussprach. Am 15. November 1870 schloss Baden unter dem Eindruck des Deutsch-Französischen Krieges einen Verfassungsvertrag mit dem Norddeutschen Bund und wurde so ein Bundesstaat im Deutschen Reich.
Im Jahr 1952 vereinigten sich das ehemalige Baden, Württemberg und Hohenzollern zum neuen Bundesland Baden-Württemberg.
Städte im Großherzogtum Baden (Auswahl):
Karlsruhe in Baden, Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Baden, am Hardtwald, 1715 in Gestalt eines Fächers mit dem Schloss als Mittelpunkt angelegt. Im Jahr 1900 leben hier 97.185 (1905: 111.337) Einwohner.
Baden, auch Baden-Baden (das röm. Aurelĭa aquensis), Kreis- und Amtsstadt, einer der glänzendsten Badeorte Europas, an der Oos, am Fuße des Schwarzwalds. Im Jahr 1900 leben hier 15.718 Einwohner.
Freiburg im Breisgau, Hauptstadt des Landeskommissariatsbezirks Freiburg und des Kreises Freiburg, am Fuße des Schwarzwalds, an der Dreisam, Sitz eines Erzbischofs. Im Jahr 1900 leben hier 61.506 Einwohner.
Heidelberg, Kreisstadt, am Fuße des Königstuhls, am Neckar. Im Jahr 1900 leben hier 40.121 (1905: 49.425) Einwohner.
Konstanz oder Kostnitz, Hauptstadt des Landeskommissariatsbezirks Konstanz, am Rhein, zwischen dem Bodensee (Konstanzer See) und Zeller See. Im Jahr 1900 leben hier 21.445 Einwohner.
Lörrach, Kreisstadt, Hauptort des Markgräflerlandes, an der Wiese. Im Jahr 1900 leben hier 10.347 (1905: 10.794) Einwohner.
Mannheim, Kreis- und Amtsstadt, am Einfluss des Neckars in den Rhein. Im Jahr (1900 leben hier 141.131 (1905: 162.607) Einwohner.
Mosbach, Kreisstadt, an der Elz. Im Jahr 1905 leben hier 3980 Einwohner.
Offenburg, Kreisstadt, an der Kinzig. Im Jahr 1900 leben hier 13.664 (1905: 15.434) Einwohner.
Pforzheim, Amtsstadt im Kreis Karlsruhe , an der Enz. Im Jahr 1900 leben hier 43.351 (1905: 59.307) Einwohner.
Villingen, Kreis- und Amtsstadt, an der Brigach. Im Jahr 1905 leben hier 9580 Einwohner.
Waldshut, Kreis- und Amtsstadt, am Rhein. Im Jahr 1905 leben hier 3824 Einwohner.
Quellenhinweise:
- „Meyers Konversations-Lexikon“ 5. Auflage in 17 Bänden 1893 – 1897
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1906 – 1908
- „Meyers Kleines Konversations-Lexikon“, 7. Auflage in 6 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1908
- „Kleine Deutsche Staatskunde“, E. Stutzer – Dresden und Berlin, 1910
Ähnliche Beiträge