Schöneberg, (Neues) Rathaus

Schöneberg

Schöneberg im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Schöneberg 140.932 Einwohner – 1905 = 33. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Schöneberg, Alte Kirche und Pfarrhaus, Denkmal Kaiser Wilhelm I., Rathaus und Apostel Paulus Kirche
Schöneberg, Alte Kirche und Pfarrhaus, Denkmal Kaiser Wilhelm I., Rathaus und Apostel Paulus Kirche

Schöneberg in Brandenburg im Königreich Preußen

Schöneberg ist eine Stadt (Stadtkreis) im Königreich Preußen, Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Potsdam, südwestlicher Vorort von Berlin, an der Berliner Ringbahn und an der Wannseebahn, mit Berlin durch Straßenbahn verbunden.

Landkarte Brandenburg
Landkarte Brandenburg

Schöneberg hat neuerdings einen gewaltigen Aufschwung genommen und in den neuen Stadtteilen schöne, breite Straßen mit stattlichen Häusern (bemerkenswert besonders der Viktoria Luise-Platz). Im Jahr 1905 leben hier mit der Garnison (eine Eisenbahnbrigade) 141.010 Einwohner, der Großteil sind Evangelische , 15.066 sind Katholiken und 6929 Juden.

Schöneberg, Restaurant zum Schwalbennest in der Kolonnenstraße 7
Schöneberg, Restaurant zum Schwalbennest in der Kolonnenstraße 7

Schöneberg hat 3 evangelische und eine katholische Kirche und ein Bronzestandbild Kaiser Wilhelms I. An Bildungseinrichtungen verfügt die Stadt über ein Gymnasium, ein Reformgymnasium mit Oberrealschule, ein Reformrealgymnasium, zwei Realschulen, eine höhere Mädchenschule mit Reformgymnasialklassen, ein elektrotechnisches Pädagogium, Pestalozzi-Fröbelhaus (zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen), eine Heilanstalt (Maison de santé); an staatlichen Einrichtungen ein Amtsgericht, königliche Polizeidirektion, Kommando der Eisenbahnbrigade, Direktion der Militäreisenbahn. Die Industrie wird bestimmt durch Fabrikation von Draht- und Hanfseilen, Hufeisen, Eisenkonstruktionen, Gasglühlichtapparaten etc., Eisenbahnwerkstätten, photochemigraphische Kunstanstalten, Schriftgießerei, bedeutende Bierbrauerei und Gärtnerei.

Schöneberg, Hohenzollern-Schule
Schöneberg, Hohenzollern-Schule

Schöneberg wird schon 1264 urkundlich erwähnt. 1871 hat Schöneberg ca. 4500 Einwohner, 1898 wird es zur Stadt erhoben und seit 1899 ist es Stadtkreis. Am 1. April 1912 wird die Stadt Teil des Zweckverbandes Groß-Berlin. Von 1912 bis 1920 lautet der amtliche Name der Stadt Berlin-Schöneberg. Mit der Bildung von Groß-Berlin am 1. Oktober 1920 verliert Schöneberg seine Selbstständigkeit und bildete von da an gemeinsam mit Friedenau den 11. Berliner Verwaltungsbezirk – Schöneberg.

Schöneberg ist heute ein Ortsteil im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg mit rund 123.000. Einwohnern (2020).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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