Stadtilm, Ilmpartie

Stadtilm

Stadtilm im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Stadtilm 3576 Einwohner – 1900 (Städte im Kaiserreich)

Stadtilm, Gesamtansicht
Stadtilm, Gesamtansicht

Stadtilm im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt

Stadtilm ist eine Stadt im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, Landratsamt Rudolstadt.

Mitteldeutschland Thüringische Staaten (Oberstufen-Atlas für höhere Lehranstalten Gotha Justus Perthes 1914)
Mitteldeutschland Thüringische Staaten (Oberstufen-Atlas für höhere Lehranstalten Gotha Justus Perthes 1914)

Stadtilm liegt an der Ilm, 484 Meter über dem Meer und an der Staatsbahnlinie ArnstadtSaalfeld. Die Stadt Stadtilm hat eine alte evangelische, neuerdings restaurierte Kirche aus dem 11. Jahrhundert mit herrlichen Skulpturen und zwei hohen Türmen,

Stadtilm, Kirche
Stadtilm, Kirche

ein Schloss (aus einem 1275 von Saalfeld hierher verlegten Kloster entstanden, von dem noch eine sehenswerte Krypta vorhanden ist), ein Denkmal des Liederkomponisten Albert Methfessel (* 6. Oktober 1785 in Stadtilm – † 23. März 1869 in Bad Gandersheim-Heckenbeck, komponierte z. B. „Hinaus in die Ferne“ und „Was tönt durch Wald und Auen“),

Stadtilm, Komponist Methfessel-Denkmal
Stadtilm, Komponist Methfessel-Denkmal

ein Privatprogymnasium, Amtsgericht, Gewerkschaft Schwarzburger Salinen, Porzellan-, Tuch-, Leder-, Schuh- und Schäfte-, Gelatine- und Korbwarenfabrikation, Eisengießerei, Orgelbau, Bierbrauerei und Ziegelbrennerei.

Stadtilm, Schloss
Stadtilm, Schloss

Im Jahr 1905 leben in Stadtilm 3576 meist evangelische Einwohner. 1599 wurde hier der Hauptrezeß, betreffend die Teilung der schwarzburgischen Länder, geschlossen. In der Nähe das Dorf Geilsdorf mit Arbeiterkolonie.

Stadtilm, Kellertor
Stadtilm, Kellertor

Das Dorf lag Mitte des 12. Jahrhundert im Grenzbereich der Landgrafen von Thüringen und der Grafen von Käfernburg, um 1200 ist die Kirche bezeugt. Unter schwarzburgischer Herrschaft entwickelte sich das 1224 als „oppidum“ gerannte Stadtilm in Anlehnung an das 1274 errichtete Zisterzienser-Nonnenkloster zur Stadt,

Stadtilm, Bahnhofstraße
Stadtilm, Bahnhofstraße

die als planmäßige Anlage 1302 ummauert war und bis 1388 je zur Hälfte zwei verschiedenen Linien der Grafen von Käfernburg-Scharzburg unterstand. Von 1571 bis 1918 gehörte Stadtilm zum Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt.

Stadtilm, Marktplatz, Rathaus, Methfessel-Denkmal, Kaiserliches Postamt
Stadtilm, Marktplatz, Rathaus, Methfessel-Denkmal, Kaiserliches Postamt

Die Stadt lag an einer von Coburg über den Thüringer Wald und einer von Erfurt nach Saalfeld führenden Straße, ihre Bewohner trieben im Mittelalter Hopfenanbau, Brauerei und Tuchmacherei. Die Stadt war im Bauernkrieg 1525 an den Aktionen des 8000 Mann starken Arnstädter Haufens beteiligt, der u.a. das Kloster besetzte, welches nach Durchsetzung der Reformation 1533 aufgelöst wurde.

Stadtilm, Altes Schloss, Ruine, Neues Schloss und Kirche
Stadtilm, Altes Schloss, Ruine, Neues Schloss und Kirche

Auf seinen Resten wurde zu Anfang des 17. Jahrhunderts das Schloss erbaut, das später zum Rathaus umfunktioniert wurde. 1834 hatte Stadtilm 2232 Einwohner. 1894/95 erhielt es Bahnverbindung nach Arnstadt und Saalfeld.

Stadtilm, Altes Schloss, Neues Schloss, Viadukt und Kirche

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911

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