Schwalenberg im Fürstentum Lippe, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Flecken Schwalenberg 815 Einwohner – 1900 (Städte im Kaiserreich)
Schwalenberg im Fürstentum Lippe
Schwalenberg, ehemals eine Grafschaft, ist heute ein Amt im Fürstentum Lippe.
Schwalenberg lag zwischen den Grafschaften Lippe, Schauenburg, Everstein und dem Gebiete der Abtei Korvei. Die Grafen von Schwalenberg, zuerst 1043 erwähnt, besaßen Güter in den Gauen Tilithi und Huetigau und am linken Weserufer bei Polle und erwarben im 12. Jahrhundert die Vogtei über das Bistum Paderborn und die Abtei Korvei. Widekind III. (1113–49) nannte sich 1127 zuerst Graf von Schwalenberg.
Während sein jüngerer Sohn, Widekind IV., in Pyrmont eine Nebenlinie stiftete, erwarb des älteren Sohn Widekind V. die Burg Waldeck und führte von da den Grafentitel. Von seinen Neffen führte der älteste, Volkwin IV., die Linie Schwalenberg fort, der zweite, Adolf, folgte in Waldeck.
Nachdem 1362 die Linie Schwalenberg ausgestorben war, bemächtigten sich der Bischof von Paderborn und der Graf Simon III. von der Lippe der Grafschaft. Die Grafen von Sternberg, eine Seitenlinie des Schwalenberger Hauses, starben 1418 aus, nachdem ihre Besitzungen schon 1377 an Schaumburg übergegangen waren. Im Jahr 1900 leben in Schwalenberg 815 Einwohner.
Am 1. Januar 1970 wurde Schwalenberg mit den Gemeinden Brakelsiek, Lothe, Ruensiek, Schieder, Siekholz und Wöbbel unter Eingliederung von Teilen der Stadt Blomberg zur neuen Stadt Schieder-Schwalenberg zusammengeschlossen.
Schieder-Schwalenberg ist heute eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, mit rund 8000 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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